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Zwischen Wörtern und Bildern: Erforschung von Missverständnissen in Kim Eun-jeongs GemäldenCreatrip Team
a month ago
Die Einzelausstellung der Künstlerin Kim Eun-jeong „Words, Pictures“ bei Hakgojae (bis 8. Nov.) erforscht die Kluft zwischen Sprache und Bild und die unvermeidlichen Missverständnisse zwischen Selbst und Anderen. In Druckgrafik ausgebildet und aktiv in unabhängiger Verlagsarbeit und Buchgestaltung, entscheidet sich Kim für wortlose Malerei, um zu prüfen, ob Sprache und Bild gleichwertig, abhängig oder autonom sind. Ihre Arbeiten sind bevölkert von mehrdeutigen, traumähnlichen Szenen – eine Frau mit drei Händen, schwebende Wale, beinlose Schreibtische und „Wasserschrecken“ (Koreanische Rehe, manchmal „Wasserdeer“ genannt) –, die die Betrachter*innen dazu einladen, Fehlinterpretation zu akzeptieren, anstatt sich auf die Absicht der Künstlerin zu stürzen. Kritiker*innen nennen ihre Praxis eine „Befreiung durch Missverstehen“ und finden Optimismus in der Einsicht, dass vollständiges gegenseitiges Verstehen unmöglich ist. Ein zentrales Werk, der fast vier Meter lange „Whale Tree Water Deer“, mischt Trauer und Gebet: Inspiriert von Sichtungen überfahrener Rehe und einer späteren Vision lebendiger Rehe an einem neu entstandenen Wasserfall, stellt es sich einen friedlichen, wässrigen Zufluchtsort vor. In den intimen kleinen Arbeiten – morgentagebuchähnliche Szenen, ein großes Ohr mit dem Titel „The Visible World“ und stille Vignetten – bittet Kim die Betrachter*innen, langsamer zu werden, einen kleinen Abstand zu wahren und ihre eigenen Geschichten im liminalen, hoffnungsvollen Raum der Ausstellung zu verorten.
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