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Prima Facie, das vielgelobte Ein-Frau-Stück der ehemaligen Menschenrechtsanwältin Suzie Miller, zieht in Seoul bis zum 2. November im Chungmu Art Center starke Reaktionen nach sich. Die koreanische Produktion zeigt drei wechselnde Schauspielerinnen – Kim Shin-rok, Cha Ji-yeon und Lee Ja-ram – die jeweils unterschiedliche Hintergründe (Film-/Theaterschauspielerin, Musicalstar und Interpretin der traditionellen koreanischen Musik [gugak]) in die Rolle der Tessa einbringen, einer ehrgeizigen Verteidigerin, die selbst Opfer einer sexuellen Gewalt wird. Die 120-minütige Soloperformance zeichnet Tessas 782-tägigen, einsamen Kampf mit dem Rechtssystem nach und legt offen, wie Trauma das Gedächtnis stören und gegen Überlebende instrumentalisiert werden kann. Die Regie hält die Inszenierung minimal – nur ein langer Tisch und die Darstellerin, die das Publikum anspricht – sodass das Stück sich auf emotionale Wahrhaftigkeit und die Kraft der Verbundenheit konzentriert. Obwohl Tessa vor Gericht verliert, betont die Schlusbotschaft, dass Veränderung notwendig ist und dass die Verbindung zu anderen Mut und Heilung bringen kann.