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Antropolis: Eine Tragödie in fünf Akten, die Theben als moderne Stadt neu gestaltet
Creatrip Team
2 months ago
Das Nationaltheater Koreas präsentiert Antropolis, einen fünfteiligen Zyklus von Roland Schimmelpfennig, der den Aufstieg und Fall des antiken Theben als Spiegel für zeitgenössische städtische Arroganz und Gewalt neu interpretiert. Regisseur Yoon Han-sol eröffnete die Reihe mit einem kombinierten Prolog/Dionysos im Myeongdong Arts Theater. Der Prolog zeigt den Gründungsmythos der Stadt — Kadmos säht Drachenszähne, die zu Männern werden — und verfolgt ihre Verwandlung in eine moderne Metropole voller Medien, Industrie und Aberglauben. Die Inszenierung verwendet eine zentrale Leinwand, die Live-Kamerabilder der Schauspieler projiziert (wie eine SNS-Live-Übertragung), um ein Gefühl von Gleichzeitigkeit zu erzeugen und das Publikum zu verunsichern. Teil 1, Dionysos, beginnt mit verspielt tänzerischen, musikalischen und satirischen Elementen, wird jedoch tragisch, als König Pentheus den neuen Gott ablehnt; die Aufführung parodiert sogar ein reales Militär-Video mit Ankündigungscharakter (eine Anspielung auf Präsident Yoon Seok-yeol) im Stil eines Nachrichtentickers. Yoon sagt, das Stück lehne einfache Tröstungen ab und bestehe darauf, Leid genau zu betrachten — die Schauspieler lächeln nicht beim Vorhangschluss — und argumentiert, dass unsere Zeit Tragödie brauche, um wiederkehrendem Krieg und Gewalt zu begegnen. Die Aufführungsserie läuft im Myeongdong Arts Theater bis zum 26. Oktober.
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